Durch Dünen düsen

Statt einem gemütlichen Abend in den Dünen kommt alles komplett anders. Ein 4×4 fährt auf uns zu und zwei Männer steigen aus. Sie sprechen Deutsch und Spanisch. Sie laden uns dazu ein, mit ihnen ins Dorf zu fahren und Tajine zu kochen. Wir nehmen an, warum auch nicht? Von uns hat keiner Lust zu kochen. Im Auto wird uns direkt eine Bierdose in die Hand gedrückt – das erste Mal Alkohol, seit wir in Marokko sind. Dazu wird uns eifrig erklärt, dass es absolut kein Problem ist hier zu trinken, oder ohne Sicherheitsgurt zu fahren. Einfach weil sie die Polizisten im Dorf alle kennen. Sehr beruhigend… Die Strassen sind alle leer. Einfach, weil ausser uns wirklich niemand da ist. Das ist dann tatsächlich beruhigend. Nach dem Einkauf in Hassilabied kommen wir zurück auf den Campingplatz, zu dem auch ein Hotel gehört. Die komplette Küche des Restaurants steht uns zur Verfügung und wir kochen also gemeinsam Tajine. Sie erklären uns leidenschaftlich und laut, wie man dabei richtig vorgehen muss. Mit dem Topf auf dem Gasherd heisst es dann nur noch warten.

Durch Sand fahren ist wie schwimmen – im Auto

Was soll man nur mit der ganzen Zeit anfangen? Autofahren?Anscheinend ja, denn schon sitzen wir wieder in dem 4×4 und brettern durch die Gegend, durch Merzouga durch, auf die Dünen zu. Es geht auf und ab und schüttelt uns hin und her. Alles während die zwei gleichzeitig versuchen Wein nachzuschenken, aber keinen Tropfen dabei zu verlieren. Das funktioniert überraschend gut. Und so stehen wir nachts, alleine im Mondschein auf der grössten Düne Marokkos. Über uns die Sterne und fast ein voller Mond. Vor uns der 4×4 mit den trinkenden Männern, die noch schnell Reggeaton ein bisschen lauter drehen und halb schreiend erklären, wie schön doch die Ruhe hier nachts ist. Absurd, aber unserer Reise mehr als würdig. 

Zurück im Hotel ist die Tajine endlich fertig. Alle schlagen sich die Bäuche voll. Dann wird schnell noch Feuerholz gesammelt und mit einer Trommel ins Auto geladen. Nach einem Umweg durch das Dorf, um noch mehr Wein zu organisieren, fahren wir auf den Campingplatz zu unserem Bus, machen ein Feuer und Musik. Was anfangs zwar absurd, aber irgendwie schön war, kippt dann leider irgendwann ins sehr Laute… wie das mit Alkohol manchmal eben ist. Wir trinken nicht mit und wollen dann auch alleine sein. Ein bisschen laut rufend werden wir aber ohne Diskussion alleine gelassen. Sehr respektvoll in allem. 

Der Sand von oben

Der nächste Tag beschert Luca seinen Flug in der Wüste. Mit Hamid – er arbeitet an der Rezeption – gemeinsam kämpft er sich barfuss auf den höchsten Punkt der nächstgelegenen Düne. Er legt seinen Gleitschirm aus und schaltet die Kamera an. Er gleitet hinweg über Dünen und orange leuchtenden Sand. Es war wohl einer seiner kürzesten Flüge bisher, aber mit wahrscheinlich einer der beeindruckendsten Szenen.

Wir waschen unsere Kleidung und dürfen den Ofen im Restaurant verwenden, um Kekse zu backen – schliesslich ist bald Weihnachten 😉 Nach einem unverhofften und ziemlich lächerlichem, von aussen aufgedrückten Candle Light Dinner entscheiden wir uns für die Weiterfahrt. Wir haben keine Lust dazu, weiter auf dem Campingplatz zu verbringen. Das Wildcampen fehlt uns.

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